Projekte werden entwickelt, wenn die Kinder oder Fachkräfte konkrete Interessen und Impulse dazu geben. Dazu werden zunächst die Ideen aller Beteiligten (Kinder und Fachkräfte sowie ggf. die Eltern) gesammelt und vorgestellt. Hierbei erleben alle Beteiligten, dass ihre Ideen ernst genommen und aufgegriffen werden. Durch Gespräche, Überlegungen und gemeinsame Abstimmungen wird der erste Projektverlauf festgelegt. Der weitere zeitliche Verlauf ist nach diesem Schritt zumeist noch offen, da alle weiteren Gedanken berücksichtigt, gesammelt und besprochen werden. Der zeitliche Rahmen für Projekte ist deswegen auch häufig offen, insofern er nicht durch äußerliche Einflüsse begrenzt werden muss. 

Auf diese Weise kommen Projekte zustande wie unsere Teilnahme an der Initiative “Plastikfreie Kita” (2019). Mit den Kindern wurden zunächst Fragen erörtert (“Was ist Plastik? Wo kommt es her? Wie kommt das Plastik ins Meer?”). Anschließend wurden durch Bastel- und Malarbeiten Darstellungsformen gefunden und erprobt, um diese Fragen zu erkunden und auch Aktionen durchgeführt, um ein Bewusstsein für Müll im Kiez zu entwickeln. In einem weiteren Projekt, der Konzeption eines Entspannungsraumes wurden zudem Elemente des laufenden Partizipationskonzepts erprobt: Die Kinder konnten und sollten ihre Erfahrungen mit dem alten Entspannungsraum einbringen und anhand von Visualisierungen wie Smileys bewerten. Auch ihre Wünsche wurden gesammelt und visualisiert. Auf diese Weise wurden die Wünsche der Kinder auch in den späteren Projektphasen (Weiterentwicklung mit Architekt*innen, Geldaquise vom Berliner Senat) eingebracht, bzw. mit konkreten Begründungen ergänzt oder abgewandelt (z.B. wenn die Architekt*innenexpertise einen Fluchtweg fordert, oder die von den Kindern vorgeschlagene Schaukel ablehnt). Unser derzeit umfassendstes Projekt besteht in der Einführung der Verfassung.

Bei der Projektarbeit folgen wir wie im übrigen Alltag dem Situationsansatz, d.h. dem situativen Aufgreifen von aktuellen Themen der Kinder (z.B. Pferde, Essen oder auch Figuren und Erzählungen populärer Filme und Geschichten). Aus den Themen können Bastelideen, Spielideen, Verkleidungsideen entwickelt werden. Bei der Umsetzung der Ideen gilt dabei stets, dass sie mit den Kindern, nicht für die Kinder erfolgen.